Touch-Display – begreifen

Die interaktiver Verwendung von großen Displays liegt voll im Trend.

Jeder von uns hatte mit Sicherheit schon ein Mobiltelefon oder ein Tablet in Verwendung. Die einfache und intuitive Verwendung dieser Geräte ist heute bereits selbstverständlich. Warum also nicht auch mit großen Monitoren diese hervorragende und logische Bedienung nutzen? Diese berührungsempfindlichen Display auch Touch- oder Multitouch-Monitore genannt haben gerade im Vergleich zu Beamern einige Vorteile, sofern derzeit nicht gerade Bildgrößen von über 86″ (oder 218cm in der Diagonalen) benötigt werden.

Hier ein kleiner (nicht vollständiger) Vergleich:
Beamer Display
Störung durch Sonne oder andere Lichtquellen Ja Nein
Kontrastreiche Bildwiedergabe Nein Ja
Nahezu echte Farbwiedergabe Nur mit speziellen Beamern Ja
Brauchbare Lautsprecher integriert Nein Ja
Gutes Bild bei seitlicher Draufsicht Nein Ja
Nutzung eines Laserpointers Ja Nein
Lüftergeräusche Ja Nein
Moderator wirft „Schatten“ Ja, auch bei Ultrakurzdistanz Nein
Exakte Wiedergabe von Tabellenlinien Selten möglich Ja
Interaktivität Ja Ja
Wartungskosten Ja Nein

 

Kommen wir zu den verschiedenen Technologien die eine Interaktivität bei den Displays ermöglichen.
Derzeit gibt es hier vier Arten der Erfassung.

  • Infrarot
  • Kapazitiv
  • InGlass-Touch
  • Shadow Sense

Die Infrarot Technologie ist hierbei am weitesten verbreitet. Diese Geräte sind leicht an dem Rahmen zu erkennen, der sich noch vor dem Monitorglas um das gesamte Display herumzieht. In diesem sind Infrarot-Dioden integriert, die ein unsichtbares Netz aus ungefährlichen IR-Strahlen vor die Scheibe Projizieren und Empfangen. Durch eine „Unterbrechung“ der IR-Lichtstrahlen kann die Elektronik errechnen, wo sich gerade der Finger (oder der Stift) auf dem Glas befindet. Da dieses IR-Gitter quasi vor dem Displayglas ist, können Sie auch bei einigen Geräten schreiben oder malen, wenn Sie das Glas noch gar nicht ganz berühren. Das sind in den meisten Fällen aber nur ein paar Millimeter. Die IR-Technik kann heute bereits Multitouch mit bis zu 20 Fingern gleichzeitig verarbeiten, über den Sinn kann sicher diskutiert werden. Dadurch das sich die Abtastung vor dem Displayglas befindet, können diese Systeme auch mit Panzerglas und sehr sicher gegen Vandalismus hergestellt werden. Das ist z.B. bei der Verwendung in öffentlichen Bereichen ein wichtiges Kriterium für diese Technologie. Natürlich gibt es auch Nachteile: eine Staubschicht auf der unteren IR-Leiste stört natürlich den „Lichtvorhang“ und damit die Touchfunktion genauso wie hier abgelegte Bleistifte oder auch Insekten ;-)

Kommen wir zu der kapazitiven Technik, diese funktioniert mit einem elektrisch erzeugten Spannungsfeld. Dieses wird mit einer in der Glasscheibe eingeklebten Folie erzeugt. Das ist ungefährlich und kribbelt auch nicht. Sofern kein Finger und kein Stift auf der Glasplatte aufkommen, ist das erzeugte Feld im gesamten Bereich einheitlich stark vorhanden. Wird nun z.B. ein (oder auch mehrere) Finger auf das Glas gesetzt, ändert sich hier die Feldstärke und Sensoren nehmen die Veränderung auf und berechnen den jeweiligen Touch-Punkt. Theoretisch sind sehr viele Touchpunkte möglich, aber dafür ist natürlich auch Rechenpower gefragt. Daher werden derzeit bis zu 10 Touchpunkte realisiert. In der Praxis aber gut zu verwenden, wer malt schon häufig mit 1o Fingern gleichzeitig?

Bei der patentierten InGlass Touch Technologie verhält es sich ähnlich wie mit der Infrarot Technologie. Hier besteht der Unterschied darin, dass sich die Sende- und Empfangs-Dioden hinter dem Displayglas befinden. Durch eine Berührung der Glasfläche werden Störungen in der Lichtausbreitung verursacht, die den Sensoren genau zeigen, an welcher Stelle exakt mit Finger oder Stift berührt wird. Zudem kann mit diesem System auch der Druck auf das Glas ermittelt werden. So kann beispielsweise bei stärkerem Druck mit dem Stift die Linie auch breiter werden. Oder aber mit dem Handballen auch radiert werden. genau wie damals bei der alten Kreidetafel. Bei der InGlass Technik kann auch nichts verschmutzen, so dass diese gerne in Shoppingcentern, Bahnhöfen und Flughäfen verwendet wird.

Die vierte patentierte Technologie nennt sich ShadowSense. Hier arbeiten hochleistungsfähige Sensoren im Glas, die den Schattenwurf eine Gegenstandes auf dem Display erkennen können. Diese Sensoren sind zudem superschnell und können auf 2mm genau erfassen. Obwohl hier der Schatten des Stiftes oder des Fingers ausgewertet wird, sind die Displays unempfindlich gegen Fremdlicht und Verschmutzung.             

Fortsetzung folgt…..